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Fach-Info

Transparenz wendet Verfahren ab

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hat die Verfahren gegen Ikea Schweiz wegen möglicher Falschdeklaration von Holz eingestellt. Begründet wird dies mit den Massnahmen, die Ikea als Reaktion auf die Strafverfahren eingeleitet hat. Diese seien weit über die Berichtigung des einzelnen mangelhaft deklarierten Produkts hinaus gegangen. Die Voraussetzungen für eine Wiedergutmachung seien damit erfüllt, teilt der Bund mit.

 

Ikea hat den Deklarationsstandard für das gesamte Sortiment an Holzprodukten verbessert. Nachkontrollen haben zudem ergeben, dass die vom Verfahren betroffenen Produkte nun korrekt gekennzeichnet werden. Dies würde «das bewirkte Unrecht ausgleichen und die gebotene Transparenz für Konsumentinnen und Konsumenten wieder herstellen», so das WBF.

Aus 80 werden 2

Ins Rollen gebracht hat das Verfahren der Bruno Manser Fonds. Dieser hatte Ikea Schweiz im August 2020 wegen über 80 Verstössen gegen die Holzdeklarationspflicht angezeigt. Das WBF hat das Strafverfahren schlussendlich auf zwei Fälle beschränkt, in denen das Produkt zum zweiten Mal mangelhaft deklariert gewesen sei. In den anderen Fällen hat Ikea Gelegenheit zur Berichtigung erhalten.

 

Die Einstellung des Verfahrens wird vom Bruno Manser Fond kritisiert. Lukas Straumann, Geschäftsleiter, findet es befremdlich, dass das Verhalten von Ikea nicht mit der gesetzlich vorgesehenen Busse geahndet worden ist. Wurde die Holzdeklarationspflicht doch wiederholt missachtet, um Kosten zu sparen, wie es in der Mitteilung heisst. «Von Wiedergutmachung kann keine Rede sein. Ikea hat einzig versprochen, sich in Zukunft an die Gesetze zu halten», so Straumann.

 

In der Schweiz gilt seit 2012 die Holzdeklarationspflicht. Diese verpflichtet Unternehmen, die Holzart und Holzherkunft eines Produkts klar ersichtlich anzugeben. Das Verfahren gegen Ikea ist das erste, das der Bund deswegen gegen ein Möbelunternehmen führte. (mw)