Hackschnitzel gefragter als Schnittholz
Die Schweizer Holzernte ging 2023 auf 4,9 Millionen Kubikmeter zurück, was einem Minus von fast 6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zuvor hatte es vier Jahre lang ein kontinuierliches Wachstum beim Holzeinschlag gegeben. Grund für den Rückgang ist hauptsächlich die geringere Nachfrage und entsprechend auch die tieferen Holzpreise.
Immer mehr Energieholz
Rückläufig war die Stammholzernte (-12%), ebenso wie die Ernte von Industrieholz (-1%) und von Stückholz zur Energiegewinnung (-5%). Hackholz als weiteres Energieholz-Sortiment wuchs jedoch weiter (+5%) und deckt nun rund 30% der gesamten Holzernte ab. Der Anteil Energieholz an der gesamten Holzernte hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Produktionsrückgang bei den Sägewerken
Gleichzeitig publizierte das BFS die neuesten Zahlen aus der Holzverarbeitungserhebung (HVE) für das Jahr 2023. Sie zeigen in den Schweizer Sägewerken einen Rückgang der gesamten Einschnittmenge von 3,6% gegenüber dem Vorjahr. Dabei ging der Nadelholzeinschnitt um 3,4% zurück. Der Laubholzeinschnitt reduzierte sich um fast 10%, in der Kategorie «übriges Laubholz» (Eiche, Esche, Ahorn, etc.) sogar um 14%.
Nur noch wenig Laubholz
Das 2023 verarbeitete Stammholzvolumen betrug rund 2 Millionen Festmeter, nachdem es im Vorjahr fast 80'000 Festmeter höher lag. Aus dem eingesägten Stammholz wurde cirka 1,2 Millionen Kubikmeter Schnittholz produziert. Bei 96% des Gesamteinschnitts handelt es sich um Nadelholz. Der Laubholzanteil beträgt mittlerweile noch 4%. Die Schweizer Sägewerke bezogen 97,5% ihres Rohstoffs aus dem Schweizer Wald.
Inflation und höhere Zinsen
Der Produktionsrückgang im letzten Jahr wird mit der abgeflauten Baukonjunktur erklärt. Zahlreiche Bauprojekte wurden wegen erhöhten Zinsen und der Inflation zurückgestellt. Beim Laubholz kam eine stark reduzierte Nachfrage aus der Möbelindustrie in den Nachbarländern hinzu. Insgesamt war 2023 die Auslastung in den Schweizer Sägewerken zufriedenstellend, aber die tiefen Absatzpreise sorgten für eher schlechte Jahresabschlüsse.