Kompletter Verzicht gefordert
Greenpeace kritisiert in einem neuen Bericht, dass Ikea mit Zulieferern zusammenarbeite, die Holz aus rumänischen Urwäldern verwenden würden. Das hätten Recherchen ergeben, bei denen Ikeas Lieferkette überprüft worden sei. Und zwar von Abholzungsstellen über Holzdepots bis hin zu Transport und Verarbeitungsfabriken. Die namentlich genannten Zulieferer produzierten teilweise exklusiv für Ikea.
Ikea soll Teil der Lösung werden
In der aktuellen Kritik geht es nicht um illegalen Holzschlag. Die Umweltorganisation fordert aber von Ikea, sich komplett von Urwald-Holz zu verabschieden. Wenn sich der blau-gelbe Riesenkonzern schon mit Nachhaltigkeit brüste, müsse er sicherstellen, dass kein Holz aus Primär- und Altwäldern in seine Lieferkette gelange. Das gleiche Problem betreffe auch andere Möbelanbieter, aber «die grössten Händler erzielen die grösste Wirkung, wenn sie Teil der Lösung werden.»
Die grüne Lunge Europas
Die riesigen Karpaten-Wälder – ein grosser Teil davon liegt in Rumänien – sind ökologisch besonders wertvoll. Hier gibt es Braunbären, Luchse und Wölfe. Auch hunderte Vogelarten fliegen durch die Wälder, in denen sich Bäume finden, die bis zu 180 Jahre alt sind. Gerade auch deshalb werden sie oft als «grüne Lunge Europas» bezeichnet. Diese alten Bäume speichern CO₂ deutlich besser als jüngere Bäume.
Vorwürfe werden ernst genommen
Ikea teilte mit, man nehme die Vorwürfe sehr ernst. Das Unternehmen versichert, die Informationen des Greenpeace-Berichts zu überprüfen. Illegales Holz und schlechte Forstwirtschaftspraktiken hätten in der Ikea-Wertschöpfungskette keinen Platz. Man gehe den Hinweisen nach und ergreife Massnahmen, wenn Unregelmässigkeiten festgestellt würden. Auch die Beendigung von Geschäftsbeziehungen schliesst Ikea nicht aus. (hw)