Lieferengpässe erwartet

Die im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg oft genannten steigenden Energiepreise wirken sich auch auf die Holzbranche aus. Hersteller von Holzwerkstoffen beklagen stark erhöhte Kosten für ihre energieintensive Produktion. In einzelnen Regionen befürchten sie bereits, dass die Strom- und Gasversorgung mittelfristig eingeschränkt wird.

Schwierig für Transport und Logistik

Für den Transportbereich ist der hohe Dieselpreis ein Problem, das in vielen Unternehmen zu bedrohlichen Engpässen führt. Zudem verschärft sich der Mangel an LKW-Fahrern, weil Zehntausende mit ukrainischer Herkunft ausfallen. Viele davon standen für international tätige Spediteure im Einsatz, was sich mindestens indirekt auf ganz Europa auswirkt.

Wichtige Holzexporteure

Russland, Weissrussland und die Ukraine sind wichtige Holzexporteure. Ungefähr 10% des europäischen Nadelschnittholz-Imports stammen aus Russland. Das Riesenland ist gleichzeitig einer der wichtigsten Produzenten von Birkensperrholz. Aus Weissrussland und der Ukraine kommen zudem grosse Mengen Eiche. Beim Nadelschnittholz, Birkensperrholz aber auch Laubholz muss man mit knapper Verfügbarkeit rechnen.

Verarbeitete Produkte betroffen

Das betrifft auch verarbeitete Produkte wie zum Beispiel Parkett. In der Schweiz liegt hier der Eichen-Anteil bei rund 90%. Wenn die grossen Werke das Rohmaterial aus einzelnen Ländern nicht mehr erhalten, müssen sie ausweichen, was auf dem ganzen Markt zu einer Verknappung führt. Steigende Preise und lange Lieferfristen werden die Folgen sein.

Auswirkungen verzögert

Die Auswirkungen erfolgen oft verzögert: Obwohl Importe aus Russland und Weissrussland aufgrund der Sanktionen seit dem 2. März verboten sind, darf vertraglich zugesicherte Ware bis am 4. Juni in den europäischen Binnenmarkt eingeführt werden. Die Lieferketten und der Transport gestalten sich aber jetzt schon schwierig und kaum kalkulierbar. Aus der Ukraine sind derzeit nur sehr vereinzelt Holzimporte möglich. (hw)