Holz-Riese in Not

Am 20. November musste die Ziegler Holding GmbH Insolvenz anmelden. Es handelt sich dabei um die Mutter der Ziegler Group. Der riesige Holz-Konzern beschäftigt über 3000 Personen, die meisten davon in Bayern. Nur zwei Tage später war auch die Ziegler Holzindustrie GmbH und Co.KG in Plössberg insolvent. Die Ursprungsgesellschaft der Ziegler-Gruppe ist mit 700 Mitarbeitenden das grösste Sägewerk Europas.

Wer wird mitgerissen?

Gemäss dem eingesetzten Insolvenzverwalter befindet sich ein anderes Gruppenmitglied bereits in der Insolvenz, mindestens zwei weitere werden in der kommenden Woche folgen. Insgesamt gehören 30 Tochtergesellschaften zum Konzern. In den letzten Jahren hat die Ziegler Group viele kleinere Betriebe in Deutschland sowie Sägewerke in Rumänien und Schweden übernommen. Dafür wurden mehr als 800 Millionen Euro investiert.

Einbruch nach Rekordumsatz

Dieser offensive Wachstumskurs betraf aber nicht nur das Holzgeschäft. Die Ziegler Group ist inzwischen auch in der Logistik, Pellet-Produktion, Forstwirtschaft, im Haus- und Fensterbau sowie in der Haustechnik tätig. Nachdem der Umsatz 2022 die Milliardengrenze knackte, traf der Einbruch der deutschen Bauindustrie seit dem Ukraine-Krieg den Konzern schwer.

Internationale Konkurrenz

Nicht nur die schwache Nachfrage im Heimatmarkt setzt der deutschen Holzindustrie zu. Die osteuropäische Konkurrenz produziert in der Regel deutlich preisgünstiger. Es gibt auch den Verdacht, dass es Osteuropas Forstwirtschaft mit dem Umweltschutz nicht so genau nehme. Ebenfalls hart ist der Druck durch chinesische Importe zu Dumpingpreisen, die wohl nur durch staatliche Subventionen möglich sind.

Retten, was zu retten ist

Während des Insolvenzverfahrens sollen die betroffenen Betriebe möglichst weiter produzieren, so lautet der Plan. Nach einer ersten Einschätzung sieht der Insolvenzverwalter gute Chancen, die Gruppe neu zu ordnen. Sein oberstes Ziel ist der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen.