Jeder Kubik zählt
Am Schweizer Holzindustrie-Kongress in Flüeli Ranft forderte Holzindustrie Schweiz, dass bis 2030 jährlich 1 Million Kubik Rohholz mehr für den Schweizer Markt bereitgestellt werden soll. Die Erfüllbarkeit dieser Zielsetzung war bei den Kongressteilnehmenden unbestritten, sowohl auf Seiten der Holzindustrie wie auch bei der Waldwirtschaft.
Nachfrage und Holzvorrat in den Wäldern steigt
Gemäss Thomas Lädrach, Präsident von Holzindustrie Schweiz, ist vor allem die Ernte von Nadelstammholz rückläufig, während sowohl der Bedarf als auch der Holzvorrat in den Wäldern steigt. Die zusätzliche Million Kubikmeter sei darum realistisch, weil damit die Erntemenge von 2010 gerade beim Nadel-Stammholz noch nicht erreicht sein werde. «Es geht also lediglich darum, etwas wieder zu tun, was wir schon mal machten», so Lädrach.
So viel Strom wie 50‘000 Zweipersonenhaushalte
Auch wenn es unmittelbar keine Mangellage geben sollte – die enormen Preissprünge in der Energiewirtschaft schaffen grosse Probleme. Dies sieht auch Roger Braun von der Swiss Krono AG in Menznau. Sie braucht so viel Strom wie 50‘000 Zweipersonenhaushalte. Braun treibt noch ein anderes Problem um: Die Rohstoffversorgung. Für ihn ist klar: «Den Sägern und uns geht das Rundholz aus!»
Es darf keine Kannibalisierung geben
Schwierig sei vor allem, dass mehr als die halbe Holzernte zum Gewinnen von Holzenergie direkt verbrannt werde. Auch Valentin Stäheli, Leiter Rundholzeinkauf bei Schilliger Holz AG, erwartet eine mittelfristige Steigerung der Rohstoffpreise. «Es darf aber nicht sein, dass es wegen mangelndem Rohstoff zu einer Kannibalisierung zwischen den Energie-, Industrie- und Rundholzverarbeitern kommt», sagte er.