Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Fach-Info

Hier gelernt, in der Ukraine gebaut

Aufbau von «Quadrin light» in der Zürcher Bahnhofshalle. 
Zweckmässiger Innenausbau mit Kochzeile, Holzofen... 
... einem Wohn-/Essbereich sowie einem Bad mit Dusche/WC. 
Sergei Medvedchuck (ganz rechts) uns seine Kollegen haben das Modulhaus bei der Uffer AG gebaut. 
Nach der Ausstellung wird das Wohnmodul in die Ukraine transportiert. 

Der Plan überzeugt: ukrainische Handwerker lernen hier, wie ein einfaches Holzhaus gebaut wird und bauen dieses dann in ihrer Heimat in Serie nach. Auch das nötige Material soll vor Ort beschafft werden. Das macht die Wohnmodule deutlich günstiger, als sie hier in der Schweiz zu fertigen. 

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Idee dazu hatte Martin Huber, Inhaber der Huber Fenster AG aus Herisau AR, der seit Ausbruch des Krieges Ukrainer in der Schweiz und vor Ort unterstützt und dafür eigens den Verein «Ukraine Hilfe» gegründet hat. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit der ukrainischen Partnerfirma Divario verfügt er über gute Kontakte ins Krisengebiet. Er weiss von der prekären Lage, speziell auch was den Wohnraum betrifft. Viele Häuser sind unbewohnbar oder komplett zerstört, Familien dadurch obdachlos.  

 

Für die Umsetzung konnte er den Holzbauer Enrico Uffer von der Uffer AG aus Savognin GR gewinnen. Dieser übernahm die Planung und die Fertigung des ersten Wohnmoduls sowie die Ausbildung der ukrainischen Handwerker. Bei der Planung wurde berücksichtigt, dass die Wohneinheiten mit gängigen Werkzeugen in Handarbeit erstellt werden können und dass das benötigte Material in der Ukraine verfügbar ist.

Zweckmässiger Wohnraum

Das Wohnmodul ist eine reduzierte Version des Quadrin-Moduls, das die Uffer AG bereits seit Jahren herstellt. Auf rund 36 m2 bietet «Quadrin light» Platz für max. 4 Personen. Es besteht aus Wohnraum, Schlafzimmer, Bad und Küche. Die Einrichtung ist einfach gehalten. Geheizt wird elektrisch, bei Stromausfall sorgt ein Holzofen für die nötige Wärme.

Bau noch vor dem Winter  

Noch vor Wintereinbruch sollen 30 oder mehr Wohncontainer in der Ukraine hergestellt werden. Dafür braucht es Kapital. Mit einer Sammelaktion wollen Uffer und Huber weitere Personen und Organisationen für das Projekt gewinnen: Am 30. Juni bauten darum die vier ukrainischen Handwerker das Modul in der Zürcher Bahnhofshalle auf, wo es es bis am 2. Juli zu besichtigen war. Nach der Ausstellung wird der Wohncontainer zerlegt, von einem der Handwerker in seine Heimat gefahren, wieder aufgebaut und einer Familie als temporäres Zuhause übergeben. (mw)

 

Informationen zur Sammelaktion Wohnmodule gibt es hier.