Ein Kinderspiel?
Das Windrad besteht aus einem Multiplex-Gerippe und gebogenem Flugzeugsperrholz.
Ihre Form erhalten die flexiblen Platten durch das Verleimen mit den gefrästen Rundungen.
Für die «HFTG Klimaanlage» ist das Windrad der Blickfang.
Die Idee hat David Förster von jenen Windrädern abgeleitet, die Kinder oft verwenden. Seine Holzvariante ist jedoch sechs- statt nur vierteilig aufgebaut und statt aus Papier bestehen die gebogenen Teile aus Flugzeugsperrholz. Um ihre Form genau zu definieren, sind die flexiblen Platten auf rund ausgefräste Multiplexrahmen geleimt. Diese dienen gleichzeitig zum Zusammenbauen der einzelnen Flügel und nehmen auch die Nabe des Rades auf.
Vater und Entwickler des Windrades ist David Förster. Der gelernte Schreiner hat zusammen mit neun anderen Studierenden der HFTG Zug ein Projekt entwickelt und umgesetzt, bei dem das Windrad der Blickfang ist. Damit es trotz seines grossen Gewichts sauber dreht, läuft es in einem doppelten Kugellager. Aufgrund seiner Form kann das Windrad selbst bei Böen eine gewisse Tourenzahl nicht überschreiten, was für die Sicherheit wichtig ist.
Hohe Belastung
In der Entwicklungsphase hat David Förster eine verkleinerte Version seines Windrades mit dem 3D-Drucker hergestellt. Zusätzlich auch noch ein 1:1-Modell aus MDF und Papier, um die Funktion im Vorfeld testen zu können. Damit die Aufhängekonstruktion den statischen Belastungen sicher standhält, wurde sie von einem Ingenieur gecheckt.
Ein Projekt für die Öffentlichkeit
Die Sicherheit ist ein zentrales Thema, weil das ganze Projekt für den öffentlichen Raum vorgesehen ist: Die Studierenden setzten sich mit der Problematik überhitzter Städte auseinander. Ihr Auftrag lautete, im städtisch öffentlichen Raum für Abkühlung zu sorgen. Die jungen Leute entwickelten die Idee, mit einem Kühlsystem den Wind einzufangen, damit Schatten zu spenden und so die Umgebung zu kühlen. Dazu passt das Holzwindrad ideal.
Von Zug nach Mailand und zurück
Ihre mit weiteren Elementen angereicherte «HFTG Klimaanlage» durften die Studierenden dann sogar im Rahmen der Milano Design Week 24 ausstellen. Präsenz Schweiz und Pro Helvetia ermöglichten nach einem strengen Auswahlverfahren die Präsentation im «House of Switzerland Milano». Inzwischen ist die Installation wieder zurück in der Schweiz und kann noch bis am 21. Juni 2024 in Zug auf dem Bundesplatz bestaunt werden.