Perfekte Fugen
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Die vielen Stirnholzfugen sind ganz bewusst als Schleppfugen ausgeführt.
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An den Übergängen sind sichtbare, aber ganz schlanke Umleimer eingefälzt.
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Die ungewöhnliche Furnierbild läuft von der Front über die Kantenflächen zu den Möbelseiten weiter.
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Karl-Johan Hjerling will «Strata» einen organischen und natürlichen Ausdruck verleihen.
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In der Holzbearbeitung gelten sehr flach verlaufende Schleppfugen aus optischen Gründen als unerwünscht: Wegen des sichtbaren Klebstoffes werden sie meist mehr wahrgenommen als herkömmliche Fugen. Dazu kommt, dass sie oft nicht sauber gerade verlaufen. Genau diese Eigenschaft nutzt der Schwede Karl-Johan Hjerling für die ungewöhnliche Wirkung seiner Furnieroberflächen.
Übereinander gelegtes Furnier
Beim Schrankmöbel «Strata» fallen die speziellen Eichenfronten auf. Sie bestehen aus zwei übereinander gelegten Furnierbildern, die sich gegenseitig unterbrechen, aber jedes für sich durchläuft. Beim näheren Hinschauen erkennt man, dass die vielen Stirnholzfugen weder gerade verlaufen noch klar zeichnen: Sie sind ganz bewusst als Schleppfugen ausgeführt. Damit will Karl-Johan Hjerling einen organischeren und natürlicheren Ausdruck erzeugen.
Eigene Technik entwickelt
Klassischerweise werden solche Furnierbilder aufeinandergelegt und dann getrennt, damit sie einwandfrei passen. Doch wie werden die Schleppfugen ausgebildet? Karl-Johan Hjerling hat diese Technik in vielen Stunden Arbeit selbst entwickelt. Entsprechend zurückhaltend publiziert er Details der Umsetzung und nennt nur «einen aufwändigen Schleifprozess». Bilder gibt es zwar von der fertigen Oberfläche, jedoch nicht von der Herstellung.
Filigrane Umleimer
Die ungewöhnliche Furnierbild läuft von der Front über die Kantenflächen zum Deckel und die Seiten des Möbels weiter. An den Übergängen sind ganz schlanke Umleimer eingefälzt. Obwohl sichtbar, stören sie das Bild des hochwertigen Möbels überhaupt nicht, schützen aber die Kanten entscheidend.