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Fach-Info

Unsicherheit überall

Die globalen Schnittholz-Preise stiegen in den letzten Tagen auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Grund war, dass US-Präsident Trump angekündigt hatte, den Zoll für kanadische Holzimporte um 25% zu erhöhen. Zusammen mit dem seit August 2024 geltenden Zollsatz ergibt sich eine Gesamtbelastung von fast 40%. Bereits die Ankündigung liess die Holzpreise sprunghaft ansteigen.

Trumps Plan wird nicht aufgehen

Seither ist die Verunsicherung gross. Nicht zuletzt, weil es um riesige Mengen geht: Kanada lieferte pro Jahr rund 30 Mio. m³ Schnittholz in die USA, was 30% des Bedarfs entspricht. Die Zölle machen es für kanadische Produzenten unmöglich, ihr Holz gewinnbringend in die USA zu verkaufen. Präsident Trump möchte so die einheimische Holzwirtschaft fördern. Dies wird aber kurzfristig nicht funktionieren, weil Sägewerke und andere Infrastrukturen fehlen.

Wohin geht die Entwicklung?

Es ist schwierig abzuschätzen, was fehlendes Holz im US-Markt bewirkt. Die Verknappung sowie durch Verunsicherung getriebene Hamsterkäufe lassen aktuell die Preise ansteigen. Es kann aber auch sein, dass allzu hohe Preise für viele Bauwillige nicht mehr bezahlbar sind und dann die Nachfrage einbricht.

Die Verbindung zu Mitteleuropa

Wenn in der Vergangenheit die amerikanische Nachfrage in Kanada nicht gedeckt werden konnte, sprangen Schnittholzproduzenten aus den nordwestlichen US-Bundesstaaten ein. Und Exporteure aus Skandinavien und Mitteleuropa. Derzeit stammen etwa 6% der US-Schnittholznachfrage aus Europa. Wenn diese Exporte spürbar zunehmen, wird sich das auch auf die Holzpreise in Mitteleuropa und der Schweiz auswirken.