Die perfekte Welle
Die spezielle Form wirkt wie eine fliessende Wellenbewegung.
Aus dieser Perspektive wird deutlich, wie tief die dreidimensionalen Formen sind.
Perfekte Arbeit: Die Fuge zwischen der Truhe und ihrem Deckel.
Auch im Innern ist das Möbel eine Schreinerarbeit vom Feinsten.
Der Fingerabdruck von Edward Johnson ist an jedem seiner Möbel zu finden.
Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, entstehen kreisrunde Wellen. An diesen Effekt erinnern die Holzoberflächen der «Ripples»-Möbel des Engländers Edward Johnson. Die dreidimensionalen Formen sehen aber nicht nur ungewöhnlich aus, sie sind auch qualitativ hervorragend verarbeitet. Da stellt sich unweigerlich die Frage, wie eine solche Arbeit mit Holz überhaupt möglich ist.
Edward Johnson ist kein abgehobener Designer, der sich seine Entwürfe von irgend jemandem herstellen lässt: Er produziert seine Möbel selber. Mittlerweile beschäftigt der junge Engländer zwar fünf Mitarbeiter, legt in der Werkstatt aber nach wie vor selber Hand an. Zum Umsetzen der gewellten Flächen für die «Ripples»-Kollektion hat er drei Jahre lang gepröbelt, bis er mit dem Verfahren und dem Ergebnis zufrieden war.
Für seine dreidimensionalen Wellen setzt Edward Johnson auf die Schichtverleimung, obwohl er es auch mit Dampfbiegen versucht hat. Eine höhere Genauigkeit und die besser kontrollierbare Rückfederung gaben den Ausschlag. Die dünnen Schichten werden kreuzweise in eine Form eingelegt und mit Hilfe von Vakuumtechnik gepresst.
Entscheidende Details wie der eingesetzte Klebstoff, die Presszeit oder die genauen Schichtdicken von verwendeten Holzarten behält Edward Johnson für sich. Nur in einem Punkt äussert er sich deutlich: «Ich verwende weder Wärme noch Dampf.» Die ganze Herstellung ist sehr zeitintensiv, fertigen die sechs Mann doch nur etwa 30 Möbel pro Jahr. Ihre Kundschaft kommt aus der ganzen Welt. Es sind Architekten und Innenarchitekten, aber auch Privatkunden.