Das meistgenutzte Baumaterial
Zement ist Quelle für 8% der weltweiten CO2-Emissionen. Wäre die Zementindustrie ein Land, wäre sie hinter China und den USA der drittgrösste Emittent der Welt. Sie trägt zu mehr CO2bei als der gesamte Treibstoff für die Fliegerei (2,5%) und liegt nicht weit hinter der Landwirtschaft (12%). Dies zeigen Zahlen der Denkfabrik Chatham House.
Derzeit ist Zement weltweit nach wie vor das am meisten genutzte Baumaterial. Asien und China machen seit den 1990er-Jahren den grössten Teil des Wachstums aus. Die Produktion stieg seit 1950 um mehr als das Dreissig- und seit 1990 um beinahe das Vierfache. Zwischen 2011 und 2013 verbrauchte China mehr Zement als die USA im gesamten 20. Jahrhundert.
Da der chinesische Konsum zurückgeht, wird erwartet, dass sich das grösste Wachstum nach Südostasien und Afrika verlagert – getrieben von Urbanisierung und der wirtschaftlichen Entwicklung. Aktuellen Forschungen zufolge soll sich die Grundfläche der weltweit errichteten Gebäude in den nächsten 40 Jahren verdoppeln. Es wird angenommen, dass dadurch die Zementproduktion bis 2030 um einen Viertel steigt.
Um die Anforderungen des Pariser Abkommens hinsichtlich Klimawandel erfüllen zu können, müssten die jährlichen Emissionen von Zement bis 2030 um mindestens 16% sinken. Will die Branche das Pariser Abkommen erfüllen, muss sie sich grundlegend mit der Überarbeitung der Zementproduktion befassen. Es wird nicht ausreichen, nur den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren.