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Fach-Info

Unfassbar biegbar

Massivholz, das sich horizontal und vertikal verformen lässt.  
Wird so nicht getragen, zeigt aber die Möglichkeiten auf.  
Die entsprechenden Stellen werden erhitzt und in Form gebracht.  
Schönes und zeitloses Design in Holz. 

Eine Brillenfassung aus Massivholz, die vom Optiker selbst individuell angepasst werden kann. Das gab es so nicht. Bis sich ein findiges Brillenmacher-Team aus dem bayrischen Freising dem Thema annahm. Sie haben die «Woodflex» Technologie zur Modifikation von Holz entwickelt und damit das eigentlich Unmögliche möglich gemacht: Massivholz biegbar machen - und das immer wieder neu.

Vom Instrument zur Brille

Die Fassungen werden aus einem Holzblock gefräst, der bis in den Kern hinein mit dem «Woodflex» Verfahren behandelt wurde. Die physikalischen Eigenschaften des Holzes werden dabei so verändert, dass es nicht nur elastischer und formbar, sondern auch stabiler wird. Die Bruchneigung, wie auch das natürliche Quell- und Schwindverhalten, reduziert sich deutlich.

 

Das Verfahren, das auch Techniken aus dem Holzinstrumentebau beinhaltet, ist zum Patent angemeldet. Somit bleibt es vorerst ein Geheimnis, wie die Flexibilität des Holzes genau erreicht wird.

 

Aufwändiger Prozess

Für den 10-stufigen-Produktionsprozess werden nur einheimische Harthölzer wie Ahorn oder Nussbaum verwendet. Die Brillen sind frei von Klebstoffen oder Weichmachern. Bis zur fertigen Fassung sind rund 70 Arbeitsschritte notwendig. So müssen die Massivholzbrillen – im Gegensatz zu Schichtholz - beispielsweise immer wieder gewässert und geschliffen werden.  

Geschmeidig durch Wärme

Holz-Brillen gibt es schon seit einigen Jahren. Diese sind jedoch aus verklebtem Schichtholz, nicht verformbar und weisen meist eine eckige Form auf. Die besondere «Woodflex» Technologie erlaubt hingegen filigrane und leichte Gestelle mit Rundungen. Der grösste Vorteil ist aber die Biegsamkeit des Holzes. Der Optiker kann die Fassungen mittels Wärme einfach an die verschiedenen Gesichtsgeometrien anpassen.

Preisgekrönte Unikate

Die Entwicklung der, laut freisicht eyeware, weltweit ersten biegbaren Brillenfassung dauerte mehrere Jahre, etliche Prototypen gingen dabei zu Bruch. Mittlerweile sind 12 Modelle in fünf verschiedenen Farben erhältlich – auch in der Schweiz. Das organische Design, die Maserung und die Patina machen jede Brille zum Unikat. Die erste freisicht-Kollektion wurde bereits mit mehreren Design-Preisen ausgezeichnet. (mw)