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Fach-Info

Transparent und verformbar

Je nach Holzart besteht die Holzsubstanz zu 60 bis 90% aus Luft. Die verhärtende Komponente in der Holzmatrix ist das Lignin. Mit seinem Verfahren entzieht das französische Unternehmen WooDoo dem Holz das Lignin und ersetzt es durch ein durchsichtiges Polymer. Dieses füllt auch die Hohlräume in der Holzstruktur auf und sorgt dafür, dass das Material nach der Behandlung etwa drei Mal stabiler wird und sich thermisch verformen lässt.

 

Aber vor allem macht das Verfahren das Holz lichtdurchlässig, feuerbeständig, wetter- und wasserfest. Damit kann man den modifizierten Werkstoff im Möbelbau ebenso verwenden wie in der Architektur. Man denke nur an eine mit Holz verschalte Altbaufassade, in die eine Lichtöffnung integriert werden soll, ohne das Aussehen zu sehr zu verfremden. Oder an Wandverkleidungen, die sich bei Bedarf hinterleuchten lassen.

 

Je nach Betrachtungsweise kann sich das Material auch unter ökologischen Gesichtspunkten sehen lassen: Sein CO2-Fussabdruck ist laut WooDoo nur halb so gross wie bei Beton und etwa 130 Mal kleiner als bei Stahl. Die Einzigen, die mit den neuen Eigenschaften des modifizierten Holzes hadern werden, sind wahrscheinlich Hausbock, Borkenkäfer und der Echte Hausschwamm.

 

Das französische Unternehmen WooDoo ist nicht das erste, das Holz transparent macht. Es setzt auf thermische Verformung und hohe Bestädigkeit. Im Gegensatz dazu legt die Universiät von Maryland (USA) den Schwerpunkt auf Lichtlenkung und Hitzeschutz im Fensterbereich. Und die Technische Hochschule Stockholm will transparentes Holz entwickeln, das kostengünstig und massentauglich ist.