Technisch schwierig, optisch leicht
Jedes der drei Elemente besteht nur aus einem in verschiedenen Richtungen eingeschnittenen Stück.
Aufgezogen wie eine Handorgel, bilden die Eschenteile eine stabile Stütze für das Glas.
Der «Dreamcatcher Hall Table» erinnert an eine Brückenkonstruktion.
Eine Steinplatte hält zusammen, Rundhölzer spreizen die dampfgebogenen Leisten dieses Tischchens.
Seth Rolland ist ein Meister im Auftrennen und Biegen von Massivholz. Er schneidet seine Möbelteile in Längsrichtung ein und fächert sie auf, als wäre Holz genau dafür gemacht. Die ungewöhnliche Technik erweitert die Eigenschaften des Werkstoffes. Weil er die beim Biegen entstehenden Spannungen geschickt ausnutzt, erzielt der amerikanische Schreiner mit leicht wirkenden Konstruktionen eine hohe Stabilität.
Seine Leisten trennt Seth Rolland in mehrere – manchmal Dutzende – biegbarer Elemente auf. Er schneidet die Werkstücke mit der Bandsäge aber nie ganz auseinander, sie hängen immer noch ein Stück weit zusammen. Dies, obwohl er von beiden Enden her sägt oder die entstandenen Lamellen gleich noch einmal aufteilt.
Je nach Platzierung und Position der Schnitte kann der amerikanische Schreiner die Formen steuern. Mit Hilfe von Dampf optimiert Seth Rolland das Biegeverhalten der eingesetzten Hölzer. Auch Techniken wie Schichtverleimen und Vakuumpressen wendet er für seine Arbeiten an.
Möbel von Seth Rolland fallen durch ihren unverwechselbaren Stil auf, nicht zuletzt, durch das Spiel von Licht und Schatten in der Konstruktion. Der Schreiner legt grossen Wert darauf, nur Produkte zu bauen, die zeitlos sind und als Familienerbstücke über Generationen hinweg weitergegeben werden. (hw)