Stecken bleiben? Fehlanzeige!
Der Specht ist ein erstaunlicher Vogel. Auf der Suche nach Nahrung oder für den Bau einer Bruthöhle, kann er bis zu 20-mal pro Sekunde auf eine harte Baumrinde einhämmern. Und das mit einer Aufprallgeschwindigkeit von bis zu 25 km/h. Dabei bleibt er weder stecken noch fällt er bewusstlos oder mit schmerzendem Schädel vom Baum. Jetzt haben Wissenschaftler das Rätsel ums nicht stecken bleiben gelöst.
Spechte können die obere und untere Schnabelhälfte unabhängig voneinander bewegen. Sobald sich die Spitze des Schnabels ins Holz bohrt, bewegt der Specht die obere Schnabelhälfte ein wenig zur Seite. Durch den Druck öffnet sich der Schnabel automatisch und im Holz entsteht ein kleiner Hohlraum. Dadurch kann der Specht seinen Schnabel ohne grosse Mühe wieder aus dem Holz ziehen.
Hämmern ohne Kopfschmerzen
Ein ausgeklügelter Knochenbau, eine starke Rücken- und Nackenmuskulatur sowie die Tatsache, dass sein Gehirn fest im Kopf sitzt, schützen den Specht vor Kopfverletzungen. Das Gehirn ist zudem nur von wenig Hirnflüssigkeit umgeben. Dadurch schaukelt es bei den Schlägen nicht hin und her.
Weltmeister im Hämmern soll übrigens der nordamerikanische Helmspecht sein, der es auf bis zu 12 000 Schläge pro Tag bringt. (mw)