Spitzenproduktion
Beim Fertigen von Farbstiften wird weder das Holz gebohrt, noch füllt man die Farben flüssig ein. Vielmehr werden die Minen als einzelne Teile in einem separaten Verfahren produziert. Damit der richtige Ton entsteht, mischt man verschiedene Farbpulver zusammen. Anschliessend werden die Minen gepresst, getrocknet und gebrannt, damit sowohl ihre Härte als auch die Stabilität stimmen und sie gut weiterverarbeitet werden können.
Als Rohmaterial für die Holzteile dienen kleine Massivholzbrettchen. Sie sind so breit wie neun nebeneinanderliegende Stifte und etwas länger als die fertigen Produkte. In diese Rohlinge werden halbrunde Rillen gefräst, in welche man die Minen leimt. Im nächsten Schritt wird ein zweites Brettchen mit den gleichen Rillen aufgesetzt und zu einem Sandwich verklebt.
Nach dem Pressen werden die Farbstifte durch Fräsungen von oben und unten aufgetrennt und erhalten gleichzeitig ihre richtige Form. Je nach verwendetem Werkzeug können die Stifte rund, sechseckig oder dreieckig sein. Theoretisch liessen sich so auch andere Querschnitte wie zum Beispiel quadratisch oder herzförmig ausführen.
Die gefärbten Stifte werden nach dem Trocknen in einer Art Druckverfahren gestempelt. Am geraden Ende wird ihnen anschliessend durch Tauchen die sogenannte Stiftkappe aufgebracht. Das Spitzen erfolgt an einem Schleifband, über das die Stifte geführt werden und sich dabei um die eigene Achse drehen.
Die Bilder stammen aus einer Produktion von Faber-Castell. Das seit 1761 bestehende Unternehmen stellt pro Jahr 2,3 Milliarden Blei- und Farbstifte her. (hw)