Strikter Sparkurs
Bis Mitte 2022 profitierte Homag von einer Sonderkonjunktur. In der Pandemie wurden mehr Möbel verkauft als üblich, daher nahmen auch die Investitionen in neue Maschinen für die Produktion kräftig zu. Zugleich zog das Geschäft mit Produktionsanlagen für klimafreundliche Holzhäuser stark an.
Seit Sommer 2022 befindet sich der Markt für holzbearbeitende Maschinen jedoch in einem Abschwung. In den vergangenen vier Quartalen erreichte der Auftragseingang von Homag im Schnitt weniger als 320 Mio. €, in den Quartalen davor waren es durchschnittlich über 450 Mio. €. Gründe für den Rückgang sieht der weltweit tätige Konzern bei der hohen Inflation, steigenden Zinsen und der schwachen Konjunktur.
Aktuell beeinträchtigt der niedrige Auftragseingang den Umsatz von Homag noch wenig, da ein hoher Auftragsbestand aus der Boom-Phase abgearbeitet wird. Ab 2024 droht jedoch eine Unterauslastung von rund 15%. Das Management plant daher einen Kapazitätsabbau, um die Kosten zu senken. Darüber werden in den nächsten Wochen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt.
Dr. Daniel Schmitt, Vorstandsvorsitzender der Homag Group AG: «Wir haben bewusst die Belegschaft in der Hochkonjunktur nur moderat vergrössert, da klar war, dass eine Abkühlung folgen würde. Der Auftragsrückgang ist jetzt aber weit grösser als erwartet.»
In anderen Bereichen spart Homag bereits. Neben der Reduzierung von Sach- und Reisekosten gilt ein weitgehender Einstellungsstopp, Arbeitszeitkonten werden abgebaut.