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Hingucker

Sperrholz zusammennähen

Dieser Pavillon besteht aus 151 unterschiedlichen Elementen, von denen jedes aus drei Buchensperrholzteilen zusammengefügt ist. Weil sie eine doppelt gekrümmte Form aufweisen, sind die elastischen Elemente sehr stabil. Dies, obwohl sie lediglich aus 0,5 bis 1,5 mm starkem Sperrholz hergestellt sind.

 

 

Zum Verbinden der Sperrholzteile wurde ein spezielles Nähverfahren eingesetzt. Dadurch erübrigt sich das Pressen sowie ein aufwendiger Formenbau, wie er bei Klebefugen nötig wäre. Ein Industrieroboter führt dabei die einzelnen Teile zur stationären Nähmaschine. So ist es möglich, dass selbst an den bereits dreidimensional geformten Elementen noch präzise Näharbeiten ausgeführt werden können. Zusätzlich werden Membranstreifen als Verbindungselemente zwischen den Segmenten aufgenäht.

 

Auch beim Zusammenbauen der einzelnen Elemente vor Ort wird genäht, diesmal allerdings von Hand mit Kevlarschnüren. Die fertige Struktur überspannt 9,3 m und nimmt eine Fläche von 85 m2 in Anspruch. Trotzdem wiegt die ganze Konstruktion nur 780 kg. Der Pavillon steht auf dem Universitätscampus in Stuttgart.

 

Das Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart haben das Projekt umgesetzt. Es setzt erstmals industrielle Nähtechniken für tragende Holzkonstruktionen ein und will damit zeigen, wie textile und robotische Fertigungsmethoden kombiniert werden können.