Schwarzarbeit nimmt ab
In der Schweiz wird weniger Geld schwarz verdient. Die nicht deklarierten Arbeitsleistungen machten 2014 noch 6,9% der Gesamtwirtschaft aus. Für 2015 prognostiziert der Ökonom Friedrich Schneider von der Universität Linz (A) einen weiteren Rückgang auf 6,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses ist allerdings in den Prognosen noch nicht berücksichtigt.
Zur Schattenwirtschaft gehören neben der eigentlichen Schwarzarbeit auch die illegale Beschäftigung und kriminelle Aktivitäten. 2009 machte dieser Sektor noch 8,3% des offiziellen BIP aus. Geschätzt wird der Umfang der Schattenwirtschaft aufgrund der Bargeldnachfrage eines Landes. Steigt diese, ist dies ein Indikator für eine wachsende Schattenwirtschaft.
Auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet, schätzt der Linzer Wirtschaftsprofessor die Zahl der Schwarzarbeiter in der Schweiz für 2014 auf 427 000 Personen. Dazu kommen noch rund 63 000 illegale ausländische Beschäftigte. Im europäischen Vergleich steht die Schweiz mit 6,5% als Musterschülerin da. Von den OECD-Ländern weisen nur die USA mit 5,9% eine tiefere Quote aus. Deutschland, Frankreich und die skandinavischen Länder liegen mit 12 bis 13% im Mittelfeld. Spitzenreiter sind Griechenland, Italien, Portugal und Spanien. Hier liegt der Anteil der Schattenwirtschaft zwischen 18 und 22%.