Schreiner baut Wohntürmchen
Das Tiny House besteht aus drei Modulen.
Das Kleinstgrundstück, wo früher ein Gashüsli stand, wurde optimal ausgenutzt.
Die Küche versteckt sich unter der Treppe.
Auch das Bad ist in der Treppe eingebaut. Wohnküche mit Pellet-Ofen. (Bilder: SvG)
Die Besitzer eines nur gerade 150 m2 kleinen Grundstücks wünschten sich ein Tiny House. Philip Aeschbacher, Scheiner, aus Biberist SO und der Architekt Johannes Iff planten und bauten das Kleinwohnhaus. Eines mit drei Etagen, was für ein Tiny House eher ungewöhnlich ist.
Der Schreiner kann auch Holzbau
Das fehlende Wissen, beispielsweise was die Dach- und Wandanschlüsse angeht, hat sich Aeschbacher bei Holzbauern geholt. Auf die Frage, was denn die grösste Herausforderung war, meint Aeschbacher lachend: «Die Maschinen. Wir mussten extra grössere beschaffen, damit wir die Elemente bearbeiten konnten». Und da die Werkstatt zu klein war, hat man die Module mit allen Installationen kurzerhand draussen vormontiert. Die fertigen Module wurden dann vor Ort aufeinandergestapelt und fixiert.
Leben auf 38 m2
Die Innentreppe beinhaltet im Erdgeschoss die Küche und im Obergeschoss WC und Dusche. In die Stufen sind Regale und Schubladen eingebaut. Versetzt angeordnete Treppenläufe verbinden die Geschosse miteinander und erzeugen im Dachgeschoss – dem Schlafbereich – ein Galeriegefühl.
Maximale Nutzung auf minimalem Raum
Trotz Reduktion auf das Wesentliche, bietet das dreistöckige Minihaus einem 2-Personen-Haushalt Rückzugsmöglichkeiten und Bewegungsfreiraum. Die einzelnen Bereiche sind frei zugänglich. Man muss vor dem Zubettgehen oder Duschen nicht erst einen Esstisch oder anderes Mobiliar beiseite räumen – wie das bei anderen Minihäusern oft der Fall ist.
Holzelementbau in Modulbauweise
Für die Fassade wurde Douglasie verwendet. Beim Innenausbau kam Fichte zum Einsatz, die mit einer UV-Lasur behandelt wurde. Die Dämmung besteht aus Holzwolle. Eine Solaranlage und ein Pellet-Ofen sorgen für Energie und Wärme.
Neue Wohnformen liegen im Trend
Die Reaktionen auf das Wohntürmchen seien gewaltig, so Philip Aeschbacher. Es gäbe bereits Interessenten mit klaren Vorstellungen. Zusammen mit Johannes Iff hat er die minim2 GmbH gegründet. Unter dieser Marke will man künftig weitere Kleinwohnhäuser entwickeln und bauen. (mw)