Schon wieder ein Fensterbauer
Erneut schliesst ein grosses Schweizer Fensterbauunternehmen. Nachdem vor ein paar Tagen über die Swisswindows AG der Konkurs eröffnet worden ist, hat nun die Ruchti Aerni AG die Bücher deponiert. Das Unternehmen beschäftigte bisher rund 220 Angestellte am Hauptsitz in Gwatt bei Thun, Arisdorf BL, Oberriet SG und in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje.
Als Grund für die Schliessung gibt Ruchti Aerni an, im Fensterbau seien die professionellen Bauträger immer weniger bereit, Dienstleistungen angemessen zu bezahlen. Deshalb sei der Geschäftsbereich Kunststofffenster stark defizitär. «Die negative Marktentwicklung im Fensterbau spitzte sich in den letzten drei Jahren jedoch noch einmal deutlich zu», schreibt die Ruchti Aerni AG.
Der Gewinneinbruch im Fensterbau habe nicht mit dem erfolgreichen zweiten Standbein, dem Metallbau, ausgeglichen werden können. Heute sei eine alleinige Weiterführung dieses Geschäftsbereichs aufgrund der Schuldensituation nicht möglich. Im Gegensatz zu Swisswindows, wo bis zuletzt am Produktionsstandort Schweiz festgehalten wurde, verlegte Ruchti bereits 2012 die Fertigung von Holz- und Kunststofffenstern nach Nordmazedonien.
Die Daniel Ruchti AG wuchs seit der Gründung 1976 kontinuierlich. Einen grossen Schritt machte das Unternehmen 2017 mit der Übernahme der Aerni Fenster AG in Arisdorf. Dieser Familienbetrieb verfügte auch über Standorte in Staad SG und Préverenges VD. Im Anschluss an die Übernahme erfolgte die Umbenennung in Ruchti Aerni AG.