Riesige Blumentöpfe aus Holz
Im robotischen Fertigungslabor der ETH Zürich setzen Roboter die hölzernen Gefässe zusammen.
Ein Algorithmus ermöglicht das synchrone und kollisionsfreie Arbeiten der Roboterarme.
Visualisierung der «Hängenden Gärten von Zug».
Die 22.5 Meter hohe Skulptur «Semiramis» besteht aus fünf geometrisch komplexen Holzschalen, die - leicht versetzt zueinander - von acht schlanken Stahlstützen getragen werden. Sie ist nach den hängenden Gärten der Antike benannt. Nicht ohne Grund. Die Schalen sollen nach Fertigstellung mit grossen Büschen und Bäumen bepflanzt werden und Kleintieren einen neuen Lebensraum bieten.
KI für die perfekte Konstruktion
Nicht nur die robotergestützte Montage und Produktion ist hochkomplex. Auch bei der Bauweise hat das Team von Gramazio Kohler Forschung an der ETH Zurich, in Zusammenarbeit mit externen Partnern, einen neuen Weg gewählt. Die Entwürfe wurden mit künstlicher Intelligenz entwickelt. Das beste Design wird nun im robotischen Fertigungslabor der ETH Zürich realisiert.
Tanz der Roboter
Die unterschiedlich geformten Schalen bestehen aus je 51 bis 88 Brettsperrholzplatten und weisen einen Durchmesser von bis zu 10 Meter auf. Vier kooperierende Roboterarme bauen die Platten synchron zusammen. Und dies, dank einem Algorithmus, millimetergenau und ohne miteinander zu kollidieren. Einmal platziert, werden die Platten stirnseitig mittels TS3-Giessharz, durch Fugenverguss ohne Pressdruck, manuell verbunden.
Die Roboter nehmen dem Menschen das schwere Heben und exakte Positionieren ab. Zudem machen sie eine aufwändige Gerüstkonstruktion überflüssig.
Für die natürliche Vielfalt im Quartier
«Semiramis» kommt im Techn Cluster Zug zu stehen. Einem neuen Innovationsquartier, das durch den Umbau des Werkareals der V-ZUG entsteht. Im Frühling 2022 soll die Skulptur vor Ort aufgerichtet und bepflanzt werden. (mw)
(Bilder, Video, Visualisierung: Gramazio Kohler Research, ETH Zürich)