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Fach-Info

Knabbert da einer?

Mit «InsectDetect» kann man Insekten im Holz aufspüren – oder eben hören. Das System kommt ohne zerstörende Proben aus, weil es sich auf akustische Messverfahren stützt. Dazu werden spezielle Sensoren für Aufnahmen von Körperschall im nicht mehr hörbaren Frequenzbereich an die Probe geklemmt. Ein Prüfergebnis steht bereits nach einigen Minuten fest.

Schnell, sicher und zerstörungsfrei

Bei Verdacht auf holzzerstörende Insekten – weil etwa Bohrmehl, Bohrlöcher, Schlupflöcher und Frassgänge sichtbar sind – ist oft unklar, wie alt und wie aktiv der Befall ist. Um das zu klären, muss man heute das Holz meist abbeilen. Dabei besteht die Gefahr, lebende Tiere zu übersehen. Und bei Kunstwerken oder lebenden Bäumen scheiden zerstörende Methoden ohnehin aus. 

Ziel mobile Messungen

Das am Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI entwickelte Verfahren soll jetzt auf mobile Messgeräte ausgeweitet werden. Es gibt bereits eine erprobte App zur Datenakquisition, die künftig mobile Messungen mittels Handy und entsprechenden Sensoren ermöglichen könnte. Allerdings weist «InsectDetect» eine Einschränkung auf: Es kann nicht alle Lebensstadien von Insekten akustisch erkennen, Eier und Puppen muss man weiterhin mit herkömmlichen Methoden nachweisen.

Gegen invasive Schädlinge

Mit dem akustischen Verfahren sollen auch sogenannte Quarantäneschädlinge erkannt werden. Als solche gelten Organismen, die Planzen in Gebieten schädigen, in denen sie normalerweise nicht auftreten. Verbreitet werden sie unter anderem durch den Import von infiziertem Bau- und Verpackungsholz. Invasive Arten wie der Asiatische Eschenprachtkäfer oder der Asiatische Laubholzbockkäfer können grosse Schäden anrichten. (hw)