Je teurer, desto gefährdeter
Wenn Holz gesucht ist und damit der Wert steigt, nehmen auch die Holzdiebstähle zu: Aus einem Waldstück bei Schulenberg (D) haben Unbekannte rund 200 Festmeter Fichtenholz gestohlen. Laut Polizei wird der Wert der fünf Meter langen Stämme auf etwa 20 000 Euro geschätzt. Das geklaute Material entspreche dem Volumen von acht Lastwagenladungen, so die Ermittler.
Profis oder für den Eigenbedarf
Man kann Holzdiebe in zwei Gruppen einteilen. Während Private vor allem Brennholz für ihren eigenen Ofen klauen, transportieren Profis wie im genannten Beispiel ganze LKW-Ladungen ab. Dabei werden sie immer dreister, fahren mit ihrer Spezialausrüstung in den Wald und laden das fremde Holz einfach auf. Zufällige Beobachter halten das für einen normalen Vorgang, es handelt sich ja nicht um eine Nacht- und Nebel-Aktion.
Gegen Diebe mit Technik…
Die Taten bleiben oft lange unentdeckt, weil die Holzstapel nicht regelmässig kontrolliert werden. Um Diebstähle aufzudecken, setzen Forstbetriebe verstärkt auf Technik, etwa auf Mikrochips. Damit lässt sich der Weg des Holzes nachvollziehen und später identifizieren. Bei Lösungen mit Transpondern erhält der Eigentümer eine Alarmmeldung aufs Handy, wenn die Stämme bewegt werden. Dann kann er umgehend die Polizei informieren.
…und mit Selbsthilfe
Auch gegen die kleineren Brennholzdiebe werden – inoffizielle – Massnahmen ergriffen, die meist erzieherisch wirken sollen. Zum Beispiel übergiessen Waldbesitzer einzelne Scheite in Holzbeigen mit Flüssigkeit, die beim Anzünden furchtbar stinkt. Richtig gefährlich sind hingegen ins Brennholz eingebaute Schwarzpulver-Ladungen. Sie haben zum Ziel, die Öfen von Holzdieben zu beschädigen. (hw)