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Hingucker

Holz dreidimensional biegen

Welcher Schreiner hat jemals eine dreidimensional geformte Fläche selbst hergestellt? Wo doch schon einfach gebogene Teile aus Holz zum Produzieren als anspruchsvoll und aufwändig gelten. Zwar kennt man dreidimensionale Formteile aus Sperrholz, etwa von Stuhl-Sitzschalen. Diese werden jedoch industriell in grossen Stückzahlen gefertigt. Hier stellen wir eine mit einfachsten Mitteln handwerklich umsetzbare Möglichkeit vor.

 

 

Wenn man Massivholz tief genug rillt, verliert es seine Steifigkeit. Führt man diese Schnitte einseitig längs zur Faserrichtung und auf der anderen Seite quer aus, lässt sich das Werkstück dreidimensional verformen. Es erhält mit den Rillen und den durchgehenden Löchern auch eine ganz spezielle Optik.

 

Um genügend Flexibilität zu erreichen, sollten bei den verdeckten Schnitten höchstens 2 mm Material stehen bleiben. Beidseitiges Wässern macht das Holz zusätzlich geschmeidig. Wenn man es in der gewünschten Form austrocknen lässt, behält es sie ziemlich bei. Es ist aber unumgänglich, die Teile zu stabilisieren. Im vorliegenden Beispiel dient dazu eine überplattete Unterkonstruktion, die gleichzeitig für sicheren Stand der Schale sorgt.

 

Das Video stammt vom deutschen Youtuber Jens Gürtler. Auf seinem Kanal Gipfelholz stellt er besondere Fertigungstechniken, Werkzeuge und Werkstoffe vor. (hw)