Firmenpleiten nehmen zu
Das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit ist stark von der Branche abhängig. In der Holz- und Möbelindustrie etwa ist die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses dreimal so hoch wie im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Bei den Handwerksbetrieben und im Gastgewerbe liegt der Faktor bei 2.3 und im Baugewerbe kam es zu doppelt so vielen Pleiten wie im Schnitt. Dies geht aus Zahlen des Wirtschaftsinformationsdienstes Dun & Bradstreet hervor.
Insgesamt kam es in der Schweiz von Januar bis September 2023 zu 3845 Konkursen. Das entspricht einem Plus von 8% im Vergleich zum Vorjahr. Geografisch am stärksten gestiegen ist die Zahl der Firmeninsolvenzen in der Grossregion Espace Mittelland, wo die Konkurse um 17% anstiegen. Im Tessin betrug das Plus 13%, gefolgt von der Nordwestschweiz mit plus 11% und Zürich mit plus 10%.
Die höhere Anzahl Konkurse führen Fachleute auf Nachwehen der Pandemie zurück. Während dieser schwierigen Zeit wurden viele Firmen vom Staat unterstützt. Inzwischen sind die Programme abgelaufen. Hinzu kommen neue Probleme für die Firmen: Die gestiegenen Zinsen verteuern die Kredite, die Energie und Rohstoffe sind teurer geworden. Das führt dazu, dass im Vergleich zu vor der Pandemie dieses Jahr mehr Firmen Konkurs gehen.
Die Zahl der Neugründungen hat in diesem Jahr ebenfalls zugenommen. Das Plus fiel mit 3% auf 38'325 neue Unternehmen aber deutlich tiefer aus als das Konkurswachstum.