Eingriffe in den freien Markt

Importe von
chinesischem Laubsperrholz belegt die EU seit dem 11. Juni 2025 mit einem provisorischen
Zoll. Ein einziger Lieferant kommt mit 25,1% davon, für alle anderen gelten 62,4%.
Es handelt sich um sogenannte Antidumpingzölle. Sie werden erhoben, um extrem
günstige Einfuhren – bedingt durch staatliche chinesische Subventionen – zu
unterbinden. Mit diesem Vorgehen wird der europäische Markt geschützt.
Sperrholz und Mehrschichtparkett aus China
Einen Schritt weiter
ist die EU beim chinesischen Mehrschichtparkett. Dieser wird seit Juli 2025 mit
definitiven Antidumpingzöllen von 21 bis 36% belegt. Sie wurden nach einer
Marktüberwachung angeordnet. Die Zölle gelten für fünf Jahre und zwar rückwirkend
ab dem 26. Oktober 2024. Dies, weil nach der angeordneten Überwachung auffällig
hohe Importmengen zu niedrigen Preisen registriert wurden – ein Hinweis auf Hamsterkäufe.
Die Hersteller freuts…
Hinter Antidumpingzöllen
steckt eine andere Idee als jene von Donald Trump. Trotzdem fallen die
Reaktionen unterschiedlich aus. So freuen sich die Hersteller – sie sind in der
Europäischen Parkettföderation (FEP) zusammengeschlossen – über die Zölle. Sie
würden den Markt regulieren und Wettbewerbsverzerrungen beseitigen. Schliesslich
seien die chinesischen Tiefpreise auf Überkapazitäten zurückzuführen.
…Händler befürchten Probleme
Weniger erfreut von
den Zöllen zeigen sich die Holzwerkstoffhändler. Sie befürchten beim Mehrschichtparkett,
dass preissensible Endkunden auf andere Produkte ausweichen. Dies schade dem
Markt für Holzprodukte insgesamt. Weiter sehen die Händler jede Unsicherheit im
Markt kritisch. Insbesondere die rückwirkend verhängten Zölle würden für
Ungewissheiten beim Kalkulieren der importierten Produkte führen.
Auch die Schweiz ist betroffen
Rund 25% der in Europa
verbauten Parkettbeläge stammen gemäss Angaben des Branchenverbandes ISP
aktuell aus China, in der Schweiz sind es auch schon 10%.