Ein Roller ganz aus Holz
In Goma, einer Grossstadt in der Demokratischen Republik Kongo, verkehren mehr als 1000 Chukudus, Gefährte, die sonst nirgends auf der Welt zu finden sind. Mit den ganz aus Holz gebauten Rollern transportieren Stadtbewohner fast alles: Vom Gemüse bis zu langen Brettern und unterschiedlichste Waren in grossen Säcken. Die robusten Fahrzeuge werden mit bis zu 500 kg beladen.
Die Chukudu-Bauer arbeiten mit einfachsten Mitteln und fast nur mit Handwerkzeugen. Lenksäule und Gabel für das Vorderrad bestehen aus einem Stück und werden aus dem Holz jungerEukalyptusbäume gedrechselt. Eine fast zwei Meter lange, roh behauene Planke dient als Trittbrett. An seinem Ende ist das Hinterrad befestigt, das aus Scheiben von Eukalyptusstämmen hergestellt wird.
Zu den wenigen Metallbestandteilen gehören die gebrauchten Autokugellager an den Holzrädern. Als Laufflächen nageln die Chukudu-Hersteller auf die Räder Streifen alter Autopneus. Dies verbessert auch die Wirkung der Bremse: Sie besteht aus einem Gummistück, das der Fahrer mit seinem Fuss gegen das Hinterrad drückt. Eine Astgabel als Lenker komplettiert das abenteuerliche Gefährt.
Die meisten Besitzer von Chukudus betreiben damit ein Ein-Mann-Transportunternehmen. Sie führen über dutzende von Kilometern Waren aus dem Umland in die Stadt. Solange die kaum geteerten Strassen kein Gefälle aufweisen geht das ziemlich gut. Sobald es aufwärts geht, wird es sehr mit den grossen Lasten mühsam, beim Hinunterfahren ziemlich gefährlich.