Den Firmenpleiten getrotzt
Entgegen vieler Befürchtungen verkraftete der Schweizer Fenstermarkt den Wirtschaftseinbruch im vergangenen Jahr erstaunlich souverän. Dies trotz der Konkurse der beiden grossen Anbieter Swisswindows AG und Ruchti Aerni AG. Die beiden Unternehmen beschäftigten zusammengezählt rund 390 Mitarbeitende.
Zwar sank laut aktuellem Branchenradar Fenster in der Schweiz die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr um 3%. Weil aber gleichzeitig höherpreisig verkaufende Anbieter Marktanteile gewannen, stieg der Durchschnittspreis eines Fensters um 4,3%. Infolgedessen erhöhten sich die Herstellererlöse um 1,1% auf rund 811 Mio. Franken.
Obwohl Swisswindows AG und Ruchti Aerni noch den Auftragsbestand zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung abarbeiteten, profitierten die übrigen Fensterproduzenten doch substanziell von den Konkursen. Vor allem die beiden Anbieter EgoKiefer und die 4B-Gruppe legten deutlich zu. Zusammen erreichten sie einen Marktanteil von rund 35%, womit der Schweizer Fenstermarkt künftig wohl von einem Duopol angeführt werden dürfte.
Der weitere Konjunkturverlauf des Schweizer Fenstermarktes sei zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen, so die Analysten von branchenradar.com. Sie gehen von einer leichten Ausweitung der Nachfrage und signifikant steigenden Erlösen aus. Sowohl für das laufende Jahr als auch für 2022 erwarten die Marktanalysten ein Umsatzplus von etwa 3,5%. (hw)