Auf den Ast abfahren
Das Original: Ein Ast auf Rädern.
Bei der ursprünglichen Variante wurde bewusst auf eine Oberflächenbehandlung verzichtet.
Die Reproduktionen mit Multiplex-Struktur und lackierter Oberfläche.
Nico Rayf fährt seit einigen Jahren auf einem Ast herum. Die Idee für diesen ganz besonderen Scooter ist aus einer anderen ungewöhnlichen Arbeit entstanden: Der junge Wiener baute eine riesige Steinschleuder. Statt die anfallenden Reststücke zu verbrennen, montierte er Räder darunter. Das war die Geburtsstunde des rollenden Astes, genannt «The Origin».
In den folgenden Jahren experimentierte der Erfinder mit verschiedenen Formen und Holzarten, testete das Fahrverhalten von Skateboard- oder Longboardachsen. Zum Montieren der Räder dienten einfache Werkzeuge wie Sägen und Feilen. Unter dem Label Tree of Motion veröffentlichte Nico Rayf eine Bauanleitung und begann sich mit Gleichgesinnten über ihre Erfahrungen mit individuellen Fahrobjekten auszutauschen.
Bei seinen ersten Ast-Scootern verzichtete Nico Rayf bewusst auf eine Oberflächenbehandlung des Holzes. Der natürliche Alterungsprozess sollte sichtbar werden: Nach einigen Jahren Gebrauch bei allen Witterungsbedingungen und zu jeder Jahreszeit entstanden Risse, aufgrund von Stürzen fehlte die Rinde teilweise.
Inzwischen beschäftigt sich Nico Rayf auch mit Techniken der Reproduktion. Er will jene Astformen vervielfältigen, die sich am besten für seine Fahrzeuge eignen. Dazu werden aus verleimten Multiplexplatten die komplizierten Formen mittels 5-Achs-CNC-Technik ausgefräst. Diese Modelle werden aber nicht mehr roh belassen sondern mehrschichtig lackiert.