Zweckentfremdet
Er ist aus dem Schreineralltag kaum noch wegzudenken: Der Akku-Bohrschrauber. Er kommt praktisch überall zum Einsatz, wo es etwas zu drehen gibt. Dass man sein Anwendungsgebiet auch in unkonventionelle Bereiche ausweiten kann, zeigt das unterstehende Beispiel. Der Akku macht in kurzer Zeit aus einem alten Velo ein «E-Bike».
Ähnlich wie beim legendären Velosolex erfolgt die Kraftübertragung durch das Friktionsprinzip direkt vom Bohrfutter auf den Reifen. Es gilt deshalb die Maschine möglichst stabil am Rahmen zu fixieren. Anschliessend wird die hintere Bremse so umfunktioniert, dass man beim Fahren den Schalter betätigen kann. Wie im Video zu sehen ist, funktioniert das Prinzip wirklich.
Je geringer der Schlupf zwischen Bohrfutter und Reifen ist, desto besser wird die Kraft übertragen. Das gilt jedoch auch umgekehrt: Ist der Akku erschöpft, wird er das Velo stark bremsen. Es sei denn, man baut eine Vorrichtung ein, mit welcher sich der Bohrschrauber vom Rad wegschwenken lässt.
Allerdings gilt es in aller Deutlichkeit festzuhalten, dass ein solches Gefährt in keiner Weise verkehrstauglich ist. Unter anderem fehlt ihm die Bremse am Hinterrad. Und dann gibt es auch noch systembedingte Einschränkungen: Bohrschrauber sind nicht für langes, ununterbrochenes Drehen gebaut. Entsprechend schnell wird der Akku überlastet beziehungsweise leer sein. (hw)