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Hingucker

Verkehrt herum gebaut

Mit der Liftbuild-Methode lassen sich Häuser von oben nach unten bauen. Dazu werden vorgängig zentrale Kerne errichtet, in denen sich die Treppen und Liftschächte befinden. Um sie herum erstellt man anschliessend am Boden die einzelnen Geschosse. Acht massive Seilzüge heben dann die 500 Tonnen schweren Module in die gewünschte Höhe, was jeweils mehrere Stunden dauert.

 

 

Die einzelnen Module werden komplett mit den fertigen Fassaden, Fenstern, Innenwänden, den Bodenbelägen sowie allen Installationen vorgefertigt. Arbeiten unter der Bodenplatte lassen sich auf angenehmer Höhe ausführen, indem die Elemente angehoben werden. Statisch kommt das Gebäude ohne äussere Stützen aus, welche die Aussicht einschränken.

 

Das nach diesem Prinzip gebaute «Exchange Building» in Detroit ist 63 Meter hoch. In seinen 16 Geschossen gibt es insgesamt 165 Wohnungen sowie Büro- und Verkaufsflächen. Der 60-Millionen-Bau wurde in nur einem Jahr fertiggestellt. Auf allen Seiten ist das Baufeld von stark befahrenen Strassen umgeben, dazu kommt eine oberirdische U-Bahnstrecke. Kräne einzusetzen war hier nicht nur unpraktisch, sondern sogar gefährlich.

 

Doch wo liegen die Vorteile dieser doch sehr ungewöhnlichen Bauweise? Die Entwickler von Liftbuild geben an, dass ihr System bis zu 50% schneller sei sowie zwischen 10 und 20% günstiger als herkömmliches Bauen. Es würden auch deutlich weniger Arbeitskräfte benötigt. Als weitere Pluspunkte nennen sie die Arbeitssicherheit. Niemand muss mehr in der Höhe arbeiten, es sind auch keine Gerüste notwendig. (hw)