Speicher-Material
Platten, die wie ein Handwärmekissen funktionieren, sollen in Hauswänden verbaut werden und so an kalten Tagen drinnen für Wärme sorgen. Bei der Erfindung handelt es sich um einen sogenannten Latentwärmespeicher. Dieser kann durch einen Wechsel des Aggregatzustands von fest zu flüssig sehr viel Wärme aufnehmen. Erhärtet das Material, wird dabei die gespeicherte Wärme wieder abgegeben.
Wird nicht mehr flüssig
Im Gegensatz zu den Handwärmekissen verflüssigen sich die Platten aber nicht, wenn sie Wärme aufnehmen. Der eigentlich flüssige Wärmespeicher ist in einem Gerüst aus festem Silikat eingeschlossen und kann durch hohe Kapillarkräfte nicht austreten. Für die Herstellung kommen vor allem umweltverträgliche Stoffe zum Einsatz: ungefährliche Fettsäuren, wie sie in Seifen und Cremes vorkommen.
Bis zu 24 Mal mehr Wärme
Das neue Matrial soll im Bau zum Einsatz kommen. Etwa in Form grosser Platten zum energetischen Sanieren von Häusern. In den Wänden verbaut, nehmen sie während der Sonnenstunden Wärme auf und geben sie wieder ab, wenn die Temperaturen sinken. So lässt sich viel Energie sparen. Bei einer Aufheizung von 10 °C speichert das Material bis zu 24 Mal mehr Wärme als herkömmlicher Beton oder Gips.
Zum Patent angemeldet
Bis das Material auf den Markt kommt, dürfte es wohl noch etwas dauern. Immerhin ist das Herstellungsverfahren bereits zum Patent angemeldet worden. Entwickelt wurde es von Forschenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Leipzig. (hw)