Schweizer Türen für Europa?
Dank der Übernahme soll es mit den Türen von RWD Schlatter aufwärts gehen.
Die Ostschweizer Arbonia-Forster-Holding (AFG) will ein führender Gebäudezulieferer in Europa werden. Deshalb übernimmt der Konzern – zu ihm gehören unter anderen der Türenhersteller RWD und EgoKiefer aus dem Fenster-Bereich – die Mehrheit an der Looser Gruppe. Diese ist mit den Marken Prüm-Garant sowie Invado im Türengeschäft tätig und ist Eigentümerin des Lackherstellers Feyco-Treffert, für den man allerdings einen Käufer sucht.
Interessant an Looser sei vor allem das Türengeschäft, sagte AFG-Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben. Denn AFG stelle mit RWD Spezialtüren her, verkaufe diese aber praktisch nur in der Schweiz. Die neu erstellte Produktion sei nur zur Hälfte ausgelastet. Da böten sich Chancen mit der Looser-Türensparte Prüm-Garant. Diese stelle Türen im unteren und mittleren Segment her und mache ihr Geschäft vor allem in Deutschland sowie in Polen.
Gemeinsam würde sich das Sortiment nun ergänzen. Zudem könne man künftig AFG-Türen auch ins Ausland liefern und Looser-Türen auch in der Schweiz verkaufen. In der Produktion ergibt sich ein Verbund mit vier Werken, wobei zwei Standorte in kostengünstigen Regionen Europas liegen.
Sitz der neuen Firma soll Arbon TG sein, wo beide Firmen ihren Ursprung haben. Deshalb wird der gemeinsame Konzern den Namen Arbonia tragen.
AFG lieferte in den letzten Jahren immer wieder Schlagzeilen. 2013 wurde die Sparte Kühltechnik an die Metall Zug AG verkauft, 2014 die Küchenmarken Piatti und Forster an Alno. EgoKiefer kommunizierte im August 2015, die Fensterproduktion ins Ausland zu verlagern, was in der Schweiz einen massiven Stellenabbau mit sich brachte.