Sanierung schlägt Neubau

Die CO₂-Emissionen für Baumaterialien und Bauprozesse («graue Emissionen») sind bei Sanierungen um bis zu zwei Drittel niedriger als bei Neubauten. Das zeigt eine neue Studie aus Deutschland. Während ein Neubau hohe Emissionen bereits in der Erstellungsphase verursacht, sind Sanierungen langfristig klimafreundlicher – sofern ihre Betriebsenergie in Richtung Klimaneutralität optimiert wird.
Frühe Sanierung sinnvoll
Die deutlich höheren Emissionen von Neubauten lassen sich selbst durch energieeffizienten Betrieb langfristig nicht vollständig ausgleichen. Weiter zeigt die Studie, dass frühe Modernisierungen ökologisch die sinnvollste Variante sind. Beispielrechnungen belegen, dass selbst wenn in 10 bis 15 Jahren emissionsarme Bauweisen möglich sind, die bis dahin angefallenen Emissionen diesen Effekt übersteigen.
Debatte um Abriss und Neubau
Um den langfristigen Werterhalt zu sichern, sind Gebäudesanierungen zweifellos sinnvoll. Es taucht aber immer wieder die Frage auf, ob abreissen und neu bauen nicht besser wäre zum Erreichen von Energiesicherheit sowie der Klimaziele. Deshalb hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) die Studie durchgeführt. Ihr Ziel war es, Fakten in die Debatte um Abriss und Neubau einzubringen.
Zwischen 1951 und 2020 gebaut
Untersucht wurden 19 DGNB-zertifizierte Sanierungsprojekte, überwiegend Büro- und Verwaltungsgebäude, ergänzt durch Hotel- und Mischnutzungen. Die zwischen 1951 und 2020 errichteten Objekte wurden zwischen 2018 und 2023 saniert. Neben dem Energieverbrauch zog man auch Faktoren wie Sanierungstypen und die getroffenen Massnahmen in die Analyse mit ein.