Präziser als Maschinen
Damit ein Kumiko-Rahmen funktioniert, muss jedes Einzelteil auf den Zehntelmillimeter genau eingepasst sein. Denn sie halten ganz ohne Leim oder andere Verbindungsmittel zusammen. Die zahlreichen Kleinteile bleiben einzig durch den gleichmässig verteilten Druck an ihrer Position. Die uralte japanische Technik wird noch heute hauptsächlich von Hand ausgeführt.
Kumiko werden in traditionell arbeitenden kleinen Werkstätten auf Mass gefertigt. In grössere, mittels Überblattung zusammengesteckte Rahmen kommen die kleineren filigranen Muster zu sitzen. Dabei werden die feinen Leisten nicht mit der Maschine geschliffen, sondern einzeln von Hand gehobelt oder finiert. Das Holz erhält so einen edlen seidigen Glanz. Die Fachleute verwenden hauptsächlich Holz von japanischen Zedern- und Zypressen.
Es gibt mehr als 200 verschiedene Muster, die in den Kumiko vorkommen. Sie müssen alle absolut symmetrisch sein, denn nur so können sie den Druck aufnehmen und verteilen, der sie zusammenhält. Weil überall Längsholz verwendet wird, spielt das Schwinden und Quellen nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb sitzen die Einzelteile auch während längeren Heizperioden fest.
Kumiko gehören fest zur japanischen Architektur und sind bis heute ein wesentlicher Bestandteil des japanischen Wohndesigns. Sie werden für Leuchten, Wandgestaltungen, Lichtpaneele und dekorative Inlays in Türen und Wandpaneelen verwendet. (hw)