Poggenpohl kommt in chinesische Hände
Überraschende Wende im Überlebenskampf des Küchenherstellers Poggenpohl: Die Edelmarke, die im Zuge der Corona-Pandemie einen Insolvenzantrag gestellt hat, kommt in chinesische Hände. Der Sanitär- und Küchenarmaturenhersteller Jomoo werde neuer Eigentümer berichtet Insolvenzverwalter Manuel Sack. Zum Kaufpreis machte er keine Angaben.
Jomoo bekenne sich zum deutschen Produktionsstandort in Herford und werde einen Grossteil der Mitarbeiter übernehmen, betonte Sack. Poggenpohl beschäftigte zuletzt noch 270 Mitarbeiter. Geschäftsführer Gernot Mang, der das Unternehmen weiterhin leiten wird, betonte, aus der Verbindung von deutschen Küchenspezialisten und asiatischen Badexperten könnten sich neue Geschäftsfelder ergeben – etwa im internationalen Projektgeschäft.
Die Ankündigung der Übernahme durch Jomoo kommt überraschend. Denn noch Mitte Juni hatte Sack den britischen Premiumküchen-Anbieter Lux Group zusammen mit der deutschen Unternehmerfamilie Wolf als Poggenpohl-Käufer präsentiert. Doch sei der Kauf am Ende «nicht zustande gekommen», hiess es ohne weitere Details in der Erklärung des Insolvenzverwalters. Auch beim Verkauf an Jomoo gebe es noch verschiedene Bedingungen. Doch werde mit ihrer Erfüllung in den nächsten Wochen gerechnet.
Poggenpohl hatte im April angesichts erheblicher Auftrags- und Umsatzrückgänge seit Ausbruch der Corona-Pandemie Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen müssen. Die Pandemie traf das Unternehmen mitten im laufenden Firmenumbau.