FachInfo

Es geht doch weiter

 

Die Forster Swiss Home AG hat schon länger finanzielle Probleme. Der Küchenhersteller mit Sitz in Arbon geriet in die Schlagzeilen, weil die 120 Mitarbeitenden mehrere Wochen auf ihre Löhne warten mussten und deshalb ihre Arbeit niederlegten. Am 21. Mai wurde dem illiquiden Unternehmen die provisorische Nachlassstundung gewährt.

Sanierungskonzept

Jetzt scheint die Zukunft der Forster-Stahlküchen gesichert. Das Bezirksgericht Arbon hat dem Sanierungskonzept zugestimmt: Anfang Juli 2025 übernimmt eine Auffanggesellschaft des Winterthurer Architekten Giovanni Cerfeda die Firma. Cerfeda ist bereits Aktionär und Verwaltungsrat von Forster. Er hatte in den letzten Wochen bereits Bankgarantien geleistet, um den Betrieb weiterzuführen und die ausstehenden Löhne zu bezahlen.

35 Stellen weniger

Die neue Gesellschaft wird in Arbon sowie in den Showrooms 85 Leute weiterbeschäftigen. Das bedeutet aber auch, dass 35 Mitarbeitende ihre Stelle verlieren. Weil keine alten Verbindlichkeiten übernommen werden, sieht es auch für die Gläubiger nicht gut aus. Gemäss dem zuständigen Sachwalter werden die Lieferanten wohl leer ausgehen.

Die alte Führung ist weg

In der Auffanggesellschaft keine Rolle mehr spielen Verwaltungsratspräsident Max Müller sowie Verwaltungsrätin Ipek Demirtas, die bis Ende 2024 CEO von Forster Swiss Home war. Beide stehen zudem in Stuttgart vor Gericht wegen Verdacht auf Insolvenzverschleppung. Dies im Zusammenhang mit der Pleite des süddeutschen Küchenbauers Alno im Jahr 2017. Müller und Demirtas, die Alno einst geleitet hatten, wiesen alle Vorwürfe zurück.

Strategische Anpassungen

Laut einer Mitteilung von Forster sollen Produktion und Vertrieb wie gewohnt weiterlaufen. Der neue Besitzer Giovanni Cerfeda kündigte an, die Marke Forster strategisch neu zu positionieren und dazu personelle und strategische Anpassungen vorzunehmen.