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Fach-Info

Platten aus Popcorn

Die extrem leichten Popcorn-Platten mit und ohne Deckschicht. 
Auch die etwas schwereren «BalanceBoard» von Pfleiderer enthalten Maisgranulat. 

Die Sandwichplatten mit einem Kern aus Popcorn, also aus expandierten Maiskörnern, wurden von der Universität Göttingen entwickelt. Sie sind nur noch halb so schwer wie herkömmliche Spanplatten. Dies bei gleichen mechanischen Eigenschaften. Leichtbauplatten passen zur heutigen mobilen Gesellschaft, die häufiger umzieht und sich dafür leichte Möbel wünscht. Gleichzeitig senken leichte Werkstoffe die Transport- und Energiekosten.

 

Die Entwickler wenden zwei verschiedene Verfahren an: Beim Einschritt-Verfahren werden Popcorn für den Kern sowie Holzspäne und -fasern für die Deckschicht beleimt, dann gestreut und in einem Zug zu Platten verpresst. Im Zweischritt-Verfahren produziert man zuerst die Popcornverbundplatte und beplankt sie anschliessend mit Deckschichten wie Sperrholz, Faserplatten, Aluminium oder HPL.

 

Im Einschritt-Verfahren hergestellte Platten erreichen bei nur halb so grosser Rohdichte die gleichen Biegeeigenschaften wie Referenz-Spanplatten. Die im Zweischritt-Verfahren hergestellten und mit Sperrholz bzw. mit Aluminium beschichteten Platten sind sogar deutlich tragfähiger. Als Einsatzgebiet kommt neben dem Möbelbau auch der Dämmbereich in Frage. Dies wegen der sehr geringen Wärmeleitfähigkeit.

 

Die Popcorn-Sandwichplatte ist eine Weiterentwicklung. Bereits 2010 entstanden in einem Vorläuferprojekt erste Verbundplatten aus Holzspänen und Maisgranulat. Diese vermarktet die Firma Pfleiderer heute unter dem Markennamen «BalanceBoard», insbesondere an Küchenhersteller. Die neue Platte ist nun noch leichter.