Neue Alno: Schon wieder pleite
Die Neue Alno GmbH in Pfullendorf (D) hat einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Namen in den Schlagzeilen steht. Es handelt sich nämlich um das Nachfolgeunternehmen der Alno AG, jenem Küchenhersteller, der 2017 Pleite ging. Damit zog er in der Schweiz auch die traditionsreiche Bruno Piatti AG in den Konkurs. Bereits im Frühling 2018 begann die Neue Alno GmbH wieder den Schweizer Markt zu bearbeiten.
Corona als Auslöser?
Als Mitauslöser der neuerlichen Schieflage nennt das Unternehmen die Corona-Pandemie. Zweifel an dieser Darstellung werden dadurch genährt, dass Alno schon seit beinahe 20 Jahren fast durchgehend im Krisenmodus operiert. Die meisten Geschäftsabschlüsse zeigten rote Zahlen. Doch den wechselnden Managementteams gelangen immer wieder neue Finanzierungen.
Das Aus der Neuen Alno GmbH hat sich angedeutet. Medienberichten zufolge fehlen dem Unternehmen schon seit Monaten die notwendigen flüssigen Mittel. Die Suche nach einem Investor, der frisches Geld einschiesst, ist offenbar erfolglos geblieben. Aktueller Eigentümer ist der Finanzinvestor Riverrock. Der hatte das Unternehmen radikal verkleinert: Von ehemals 2000 Mitarbeitern sind nur noch 230 erhalten geblieben. Auch diese Arbeitsplätze drohen nun verloren zu gehen.
Keine Juni-Löhne
Kündigungen sind bisher allerdings keine ausgesprochen worden. Die Geschäftsführung hat in einem Brief die Belegschaft über die beantragte Insolvenz in Eigenverwaltung informiert. Zugesichert wurde, dass die Lohnzahlungen gewährleistet seien. Im Juni haben die Beschäftigten aber kein Geld erhalten.
Die Insolvenz in Eigenverwaltung ist ein Verfahren, bei dem die Geschäftsführung eines Unternehmens noch am Ruder bleibt. Das Gericht stellt ihr lediglich einen Insolvenzverwalter zur Seite, der die Geschäftsführung kontrolliert. (hw)