Natur als Vorbild, technisch umgesetzt
Während der Bundesgartenschau finden im Pavillon Veranstaltungen statt.
Der Holzpavillon hat eine Spannweite von rund 30 und eine Höhe von sieben Metern.
Beim Aufbau wurden die Segmente wie bei einem dreidimensionalen Puzzle zusammengefügt.
Jede der Holzkassetten besteht aus zwei Platten und bis zu sieben einzelnen Balken.
Der Holzpavillon an der Bundesgartenschau (BUGA) im deutschen Heilbronn zeigt neue Ansätze zum digitalen Holzbau. Die segmentierte Schalenkonstruktion basiert auf biologischen Prinzipien. Im Vergleich zu technischen Systemen, weisen biologische Strukturen in der Regel eine wesentlich höhere Leistungsfähigkeit und Materialeffizienz auf.
Als Vorbild diente in diesem Beispiel der Sanddollar, eine Unterart des Seeigels. Dementsprechend hat die Universität Stuttgart ein Schalentragwerk aus 376 hohlen, also besonders materialeffizient hergestellten Holzkassetten konstruiert. Jede besteht aus zwei Platten und bis zu sieben einzelnen Balken.
Im Rahmen des Projekts wurde eine Roboter-Fertigungsplattform für den automatisierten Zusammenbau und die Fräsbearbeitung der 376 massgeschneiderten Segmentbauteile des Pavillons entwickelt. Dieses Herstellungsverfahren stellt sicher, dass alle Holzsegmente wie ein grosses, dreidimensionales Puzzle mit einer Genauigkeit von weniger als einem Millimeter zusammengesetzt werden können.
Der Holzpavillon hat eine Spannweite von rund 30 und eine Höhe von sieben Metern. Die Konstruktion setzt auf drei Punkten auf und spannt stützenfrei über eine Grundfläche von rund 500 m2. Sie wird während der Bundesgartenschau mit einer Bühne für das tägliche Veranstaltungsprogramm genutzt. Die Besucher können sich dort zudem über das Bauen mit Holz informieren.