EgoKiefer wird dänisch
Bild: EgoKiefer AG
Die Arbonia-Gruppe, mit Hauptsitz in Arbon, verkauft ihr Fenstergeschäft an die dänische Dovista-Gruppe. Damit gehen nebst der Schweizer Traditionsmarke EgoKiefer AG auch die Gesellschaften Dobroplast, Slovaktual, Webcom und Wertbau in neue, ausländische Hände über. Der Verkauf soll im zweiten Quartal 2021 vollzogen werden.
Die Käuferin, die der dänischen VKR Holding gehört, stellt Fenster und Aussentüren primär für die skandinavischen und nordeuropäischen Märkte her und bezeichnet sich als einen führenden Fensteranbieter in Skandinavien mit starken Positionen im Vereinigten Königreich und in Irland. Produziert wird in Dänemark, Litauen, Norwegen, Polen und Schweden.
Mit der Übernahme erlangt Dovista nun Zugang zu den zentraleuropäischen Märkten Schweiz, Deutschland, Polen und Slowakei. Zusätzlich werde das Produktportfolio um Kunststoff- und Kunststoff/Aluminium-Fenster ergänzt. Die Marken Dobroplast, EgoKiefer, Slovaktual und Wertbau bleiben laut Mitteilung bestehen und werden weiter ausgebaut. Zudem würden die Arbeitsverhältnisse der rund 2500 Mitarbeitenden unverändert übernommen.
Im Jahr 2019 steuerte die Fenster-Sparte mit knapp 360 Millionen Franken rund einen Viertel zum Arbonia-Konzernumsatz bei. Die Dänen lassen sich den Kauf denn auch einiges kosten. Die aus der Transaktion zufliessenden Mittel sowie die Übernahme von Finanzschulden durch die Käuferin würden rund 350 Millionen Franken betragen. Der Verkauf erfolgt vorbehaltlich der erforderlichen Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden.
Laut Arbonia sollen mit dem Erlös die verbleibenden Divisionen weiterentwickelt und via Akquisitionen «substanziell» gestärkt werden.
Die Division Fenster durchlief seit 2015 einen umfassenden Restrukturierungs- und Verlagerungsprozess. So wurde unter anderem die Produktion von EgoKiefer vollständig ins Ausland verlegt, was das Unternehmen im Bereich Fachpersonal vor grosse Probleme stellte. (mw)