Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Fach-Info

Das Beste kommt erst oben

Daisugi ist eine Forsttechnik, die es ermöglicht, Holz zu gewinnen, ohne den Baum vollständig zu fällen. Das Verfahren hat eine grosse Ähnlichkeit mit der für Bonsai verwendeten Technik, wird aber an riesigen Bäumen angewendet. Diese werden alle zwei Jahre vorsichtig von Hand beschnitten. Dabei lässt man nur die oberen Zweige übrig, aus denen neue, sehr gerade Äste nach oben spriessen.

 

Kommt Daisugi zur Anwendung, sieht es auf den ersten Blick so aus, als würden Bäume auf Bäumen wachsen. Bis zu hundert Triebe können aus einem einzigen Baum spriessen. Nach rund 20 Jahren kann man sie ernten. Der Baum kann aber 200 bis 300 Jahre lang Holz produzieren. Diese nachhaltige Forstwirtschaft wird hauptsächlich bei Zedern angewandt.

 

Die neuen Triebe wachsen vollkommen gleichmässig, gerade und völlig astfrei. Das mit dieser Technik gewonnene Holz ist 40% flexibler und doppelt so stark wie normales Zedernholz. Seine gerade Form macht es zu einem perfekten Material für Möbel, aber auch für Balken und Decken, die ästhetisch und widerstandsfähig sein müssen.

 

Die Methode wurde schon vor Jahrhunderten entwickelt, ursprünglich um das Problem der Rohstoffknappheit zu lösen. Damit war weniger Samen nötig, die Anzahl Pflanzungen liess sich reduzieren, der Erntezyklus beschleunigen und das so gewachsene Holz erwies sich als deutlich dichter. (hw)