Ausreisser
Schreinersicht.ch wurde ein Video zugespielt, das «unkonventionelle Holzbearbeitung zum Lösen eines nicht alltäglichen Problems» zeige. Es geht darum, beim Herstellen eines Holzlöffels die Vertiefung mit Handmaschinen auszugründen. Dazu wird aus einer Schlossschraube, einem Stück Hartholz und zahlreichen Holzschrauben das erforderliche Werkzeug selber hergestellt.
Durch das Abtrennen der Schraubenköpfe entstehen scharfe Brauen, welche das Holz quer zur Faser herausreissen, wenn man das Werkzeug in eine Bohrmaschine einspannt und laufen lässt. Auf diese abenteuerliche Weise ist natürlich keine präzise und schon gar keine saubere Bearbeitung möglich. In jedem Fall braucht es viel Schleifaufwand.
Das Ganze ist vor allem auch gefährlich. Weil die Schrauben ungleich weit vorstehen, können sie am Holz plötzlich «anhängen». Bei den zu erwartenden Schlägen lassen sich das Spalten des Löffels oder gar des Werkzeuges nicht mehr ausschliessen. Und man stellt sich besser nicht vor, was passiert, wenn eine Hand in die rotierende Schraubenwalze gerät.
Dabei liesse sich die gleiche Bearbeitung viel sicherer und sauberer mit dem Winkelschleifer ausführen. Im Handel sind die passenden Werkzeuge für Holz erhältlich. Raspelscheiben schaben und ergeben dadurch eine qualitativ eher mässige Oberfläche mit Kratzspuren. Im Gegensatz dazu liefern sogenannte Frässcheiben auch in Ausgründungen gehobelte Oberflächen.