Aufgeschoben
Dieses Gebäude lebt. Es weist neun bewegliche Fassadenteile auf, die das Gebäude morgens öffnen und nachts schliessen. Bei geöffneter Fassade ist das Gebäude ein helles Restaurant, geschlossen wird es zu einer schlichten Scheune, die optisch in ihrer Umgebung verschwindet.
Die beweglichen Teile reichen vom Boden bis zur Mitte des Daches. Geöffnet geben sie Festverglasungen, aber auch die Eingangstüren frei. Ihre Bewegung ist an sich simpel: Motorisch angetrieben, gleitet die Unterkante in einem Schienensystem senkrecht nach oben. Aufgrund der beiden Drehpunkte – einer ganz oben, einer im Bereich des Dachknickes – falten sich die Elemente zu ihrer auffälligen Form.
Allerdings erwies sich die Umsetzung der originellen Idee als schwierig, weil es auf dem Markt weder ein fertiges System noch einen entsprechenden Beschlag gibt. Deshalb entschieden die Architekten, die notwendigen Entwicklungen selbst zu leisten.
Beim Objekt handelt sich um das Besucherzentrum zum Schloss Duivenvoorde in der niederländischen Stadt Voorschoten. Die Auftraggeber wünschten ein Gebäude, das wie eine Scheune aussieht, aber gleichzeitig transparent ist und eine einladende Atmosphäre bietet. Geplant wurde es vom einheimischen Architekturbüro 70F architecture. (hw)