Abgetastet
Gedrechselte Teile müssen nicht immer rund sein. Es lassen sich auch komplizierte Möbelfüsse oder schräg stehende Traversen auf einer Drehbank herstellen, wie das Video unten zeigt. Interessant wird die etwas in Vergessenheit geratene Technik vor allem dann, wenn man mehrere gleiche Stücke zu bearbeiten hat. Dies dank der Kopierfunktion.
Bei der hier gezeigten Maschine handelt es sich um eine Kopierdrechselbank Marke Eigenbau von Pavel Evmenov. Sie tastet eine 1:1-Vorlage des Werkstückes ab. Für Serien werden beim Drechseln oft Kopierverfahren angewendet. Ungewöhnlich ist aber, dass es sich nicht um runde Querschnitte handelt, sondern um solche mit Kanten und unregelmässigen Formen. Das funktioniert nur, weil sich Werkstück und Vorlage synchron um die eigene Achse drehen.
Das Kopierverfahren läuft selbständig, was wegen der relativ langen Bearbeitungszeit entscheidend ist. Ein Winkelschleifer erledigt die eigentliche Bearbeitung. Sie verläuft immer quer zur Faserlängsrichtung, wie beim Drechseln üblich. Das erfordert mehr Schleifaufwand als bei gehobelten oder gefrästen Flächen. Sehr einfach ist hingegen das Richten des Materials: Die Rohlinge müssen weder gehobelt noch sauber gesägt werden. (hw)