Viel Profil
Sie sind flexibler als Rollladen mit Textilien auf der Rückseite und lassen sich auf beide Seiten biegen. Die ausschliesslich aus Holzlamellen bestehenden Konstruktionen sehen aussen wie innen gleich aus und man kann sie sogar in S-förmigen Nuten bewegen. Ihre Flexibilität verdanken die Rollladen einer speziellen Profilierung, die im Querschnitt an ein Puzzle erinnert. Doch wie fräst man die?
Der Einfachheit halber stellt man die Lamellen in doppelter Breite her und trennt sie in einem zweiten Schritt auf. Dank dieser Vorgehensweise ist das Profilieren der stehenden Leisten ohne Kippgefahr möglich. Der entscheidende Arbeitsgang ist jedoch die Hinterfräsung mit einem pilzförmigen Schaftwerkzeug, das in einer stationären Oberfräse eingesetzt wird.
Damit der kleine Werkzeugdurchmesser nicht allzu viel Holz ausräumen muss, fräst man mit Vorteil zuerst eine gerade Nut. Erst im zweiten Arbeitsgang kommt dann die Oberfräse zum Einsatz. Möglich wäre das auch auf einem CNC-Bearbeitungszentrum, allerdings muss dort eine gute Spannvorrichtung vorhanden sein, welche die Lamellen sauber gerade hält.
Den im Video gezeigten Rollladen stellt das niederländische Studio VanDe Keijzer her. Die Schreinerei setzt ihn für ein Eckmöbel ein, bei dem die Lamellen senkrecht stehen. Geeignet ist diese Konstruktionsart aber auch für nach oben oder unten öffnende Rollladen mit waagrechten Lamellen. Es gilt immer zu beachten, dass beim Profilieren die Funktionsluft möglichst gering bleibt. (hw)