Treppen als Stolperfallen
Jedes Jahr verletzen sich in der Schweiz über 50 000 Personen bei Stürzen auf Treppen und Stufen, mehr als 90 sterben. Die Dunkelziffer der tödlichen Sturzunfälle sei zudem hoch, schreibt die BFU (Bundesstelle für Unfallverhütung) in ihrer Medienmitteilung. Hauptursache für Treppenstürze sind bauliche Defizite. Deshalb wurden nun über 500 Treppen im öffentlichen Raum systematisch unter die Lupe genommen.
Differenzen bei Stufenhöhen
Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Treppen unterscheiden sich die Stufenhöhen um mindestens 6 mm. Diese Differenz sorgt bereits für mehr Stolperer und Unfälle. Um Kraft zu sparen, würden Menschen den Fuss beim Treppensteigen unbewusst nur so hoch wie nötig anheben, heisst es bei der BFU. Berücksichtigt die Statistik nur Treppen in Gebäuden, liegt bei fast jeder zweiten die Differenz sogar über 10 mm.
Fehlende Handläufe
Gemäss aktueller Norm sind für die meisten untersuchten öffentlichen Treppen zwei Handläufe vorgesehen. Vorhanden seien diese aber nur bei einem Drittel der Anlagen, schreibt die BFU. Handläufe seien jedoch wichtig, um sich festhalten zu können und dadurch folgenschwere Stürze zu vermeiden.
Einfache Massnahmen
Die BFU schlägt einfache Massnahmen vor, damit Treppen sicherer werden: Wichtig sei, darauf keine Gegenstände zu deponieren – nicht mal kurz. Auch Trittkantenmarkierungen und eine gute Beleuchtung reduzierten das Sturzrisiko nachhaltig.
Treppenbauer weist die BFU darauf hin, dass es beim Erstellen neuer Anlagen zahlreiche Vorschriften zu beachten gelte. Bei der Planung müsse man das richtige Trittverhältnis, die geeignete Stufenform und die Montage normgerechter Handläufe berücksichtigen. (hw)