Roboter wickelt Furnier
Das Furnierband muss unter hohem Zug präzise, falten- und verzugsfrei gewickelt werden.
Die Deckenelemente und Stützpfeiler aus gewickeltem Furnierholz.
Die robotergefertigten Elemente erinnern an ein kunstvolles Korbgeflecht aus breiten Holzbändern. Sie wiegen nur Bruchteile im Vergleich zu Konstruktionen aus Massivholz oder Beton. Bei minimalem Materialeinsatz weisen sie ein optimales Tragverhalten auf. Als Deckenelemente und Stützpfeiler sollen die Leichtbauteile etwa für Aufstockungen zum Einsatz kommen, wo das Gewicht eine grosse Rolle spielt.
Faltenfrei als Herausforderung
Bei dem an der Universität im deutschen Kassel entwickelten Verfahren wird ein 48 mm breites und 0,5 mm dünnes Furnierband auch Buche verwendet. Es muss bei der Applikation auf das Schalungselement hochpräzise und verzugsfrei aufgetragen werden. Das ist vergleichbar mit dem Versuch, einen Papierstreifen faltenfrei um eine Vase zu wickeln, ohne dass der dünne Streifen reissen darf, obwohl er unter grossem Zug steht.
Der Roboter machts möglich
Zum Fertigen der gewickelten Konstruktionen musste eine völlig neue Herangehensweise gewählt werden, da die Bewegungen sehr komplex und variabel sind. Dies im Gegensatz zur herkömmlichen industriellen Produktion, wo Roboter in einer klar definierten Umgebung immer wiederkehrende, gleiche Bewegungen ausführen, oft in sehr hoher Geschwindigkeit.
Hoher Zug erforderlich
In dieser Anwendung müssen sich die Roboterarme synchron bewegen zur Drehung des Rohkörpers, der umwickelt wird. Ausserdem muss der ganze Vorgang mit hohem Zug erfolgen, um den nötigen Anpressdruck für den Polyurethan-Holzleim zu erzeugen. Nachträgliches Pressen, etwa mit Vakuumsäcke ist nicht notwendig. (hw)